Ruinengerüste sind eine ganz besondere Nischendisziplin. Bereits vier entsprechende Projekte durfte die Ravani Gerüstbau AG bisher umsetzen – und hat sich damit viel Know-How im Umgang mit fragiler und schützenswerter Bausubstanz angeeignet. Wir stehen jeweils in engem Austausch mit dem örtlichen archäologischen Dienst. Das hilft uns einzuschätzen, was machbar ist, wo kreative Lösungen gefragt sind, um ein Gerüst zu bauen, das eine Erhaltung des Bauwerks ermöglicht – ohne es zu verletzen. An einer Burg wie hier der Jagdburg in Stocken-Höfen dürfen am Bauwerk selbst keine Verankerungen angebracht werden. Jede Veränderung der Bausubstanz ist tabu, immerhin handelt es sich um einen Zeitzeugen aus dem 12. Jahrhundert. Zudem ist der Untergrund nicht sehr tragfähig. Das führte dazu, dass wir ein 18 Meter hohes, selbsttragendes Gerüst konstruieren mussten – eine seltene Herausforderung. Hinzu kam, dass die Burg von Wald umgeben und auf einem Hügel gelegen ist, was sie nur schwer zugänglich macht. Bei der Wahl eines sicheren Standorts scheinen die Burgherren damals ganze Arbeit geleistet zu haben. Für uns bedeutete dies: Sämtliches Gerüstmaterial, das wir verbauten, musste mit dem Helikopter angeflogen werden.
Tim Stauffer
tim.stauffer@ravani.ch033 336 20 10